Durch meine tägliche Arbeit mit Familien und dem regen Kontakt zu euch höre ich immer wieder Tipps von Müttern und Vätern. Viele gute Ideen können den Alltag mit kleinen Kindern erstaunlich erleichtern. Manchmal sind es nur Kleinigkeiten mit verblüffendem Effekt. In Ergänzung zu den Lifehacks von Eltern auf meinem Blog habe ich euch hier noch mehr alltagserprobte Empfehlungen zusammengestellt. 

Lifehacks für kleine Leckerschmecker

Bei den Mahlzeiten für kleine Kinder geht gerne mal was daneben. Schließlich ist Essen für kleine Kinder ein Erlebnis mit allen Sinnen. Doch nicht nur für diesen Fall haben Eltern pfiffige Einfälle und Lifehacks.

Das Lätzchen immer zur Hand haben mit einem Haken am Hochstuhl: Wenn der Nachwuchs beginnt, im Hochstuhl am Familientisch mitzuessen oder Beikost bekommen, lieben es die Kleinen, ihr Essen im wahrsten Sinne des Wortes mit den Fingern zu „begreifen“. Dann muss das Lätzchen oder ein Tuch schnell in Griffweite sein. Einige Eltern ersparen sich nun das lästige suchen und kleben auf die Rückseite der Stuhllehne einfach einen Haken. Dann sind Lätzchen oder Tuch für alle Fälle stets in Reichweite. 

Essen für dein Kind zum Erlebnis machen – sortiert im Eiswürfelbehälter: Von mehreren Müttern habe ich gehört, dass sie gesundes Finderfood wie Gemüse- oder Obststückchen dem Baby nicht auf einem Teller, sondern in einer Form für Eiswürfel anbieten. Je bunter die Behälterfächer dabei bestückt sind, desto lustvoller greift das Kind zu: hier ein Stückchen Gurke, daneben eine halbe Erdbeere, gegenüber fünf Heidelbeeren usw. Auf diese Weise sind die Snacks übersichtlich und getrennt voneinander. Und dein Zwerg kann dabei auch gleich noch üben, sich zu entscheiden. Das wird sich später positiv auf sein Essverhalten auswirken. Nach der Erfahrung der Eltern, die diese Methode praktizieren, schätzen die Kleinen diese Art Zwischenmahlzeit sehr. 

Kinder brauchen Sicherheit

Allen Eltern liegt die Sicherheit ihres Kindes am Herzen. Es soll durch nichts zu Schaden kommen. Dafür lassen sich Eltern einiges einfallen.

Steckdose schnell abkleben: Klebeband ist ein Alleskönner. An die passende Stelle angebracht, bringt es rasch eine provisorische Sicherheitslösung. Zum Beispiel an der Steckdose, in die ja eigentliche eine Kindersicherung gehört, wenn das Baby anfängt zu krabbeln. Aber manchmal übersieht man zu Hause doch mal eine Steckdose und du hast keinen passenden Steckdosenschutz zur Hand. Vielleicht brauchst du diesen Trick, wenn du mit deinem Krabbelkind im Urlaub bist und in deiner Ferienwohnung die Steckdosen nicht gesichert sind. In solchen Fällen lassen sie sich einfach mit Klebeband-Streifen verschließen. Alternativ zu dieser Schutzmaßnahme leistet auch ein ausreichend großes Pflaster bzw. Fixierpflaster aus der Hausapotheke gute Dienste.

Klebeband gegen nervende Spielzeug-Geräusche: Vorab will ich gleich darauf hinweisen, dass der folgende Elterntipp nur für Kleinkinder gilt, die nicht mehr alle Gegenstände mit dem Mund erkunden! Es geht nämlich darum, dass eine ganze Menge Spielzeug Geräusche von sich gibt. Es quietscht, schrillt, heult, klingelt und rasselt – und ist vor allem meistens (zu) laut. Das bekommt dem noch sehr empfindlichen Kinderohr jedoch gar nicht gut und kann auch Eltern gehörig nerven. Was jetzt helfen kann, ist ein Stückchen Klebeband über dem Lautsprecher am Kinderspielzeug. Das dämpft die Geräusche. Achte nur darauf, dass dein Kind nichts abpult oder Klebebandstückchen gar verschluckt! 

Poolnudel gegen scharfe Kanten: Wenn kleine Weltentdecker*innen beginnen, sich an Möbeln hochzuziehen und ihre ersten wackeligen Schritte zu machen, lauern neue Gefahren auf sie. Sie könnten sich z.B. an scharfen Kanten verletzen oder die Fingerchen in der Tür klemmen. Um das zu verhindern, hilft eine herkömmliche Schwimmnudel (Poolnudel). Sie ist aus stabilem geschlossenporigem PE-Schaum gemacht. Schneidet davon einfach ein Stück in der passenden Länge ab, schneidet es zur Hälfte ein und steckt es an die Tür oder auf die scharfe Tischkante. Fertig ist ein schneller Schutz! 

Zum Thema Sicherheit fürs Kind kannst du auf meinem Blog hier lesen, wie du deine Wohnung kindersicher machst. Im Online-Kurs Erste Hilfe lernst du, wie du dein Kind vor Gefahren bewahren kannst.

Kinder brauchen Sauberkeit

Da das Immunsystem von Babys bzw. Kleinkindern noch weiter fleißig trainieren muss, bis das Kind gut gewappnet gegen krankmachende Keime ist, tun Eltern gut daran, ein gewisses Maß an Hygiene im Haushalt zu beachten. Dabei reden wir jedoch nicht von einer geradezu sterilen Umgebung. Doch ein paar „saubere“ Tricks von Eltern möchte ich euch nicht vorenthalten.

Spielzeug säubern in der Spülmaschine: Euer Geschirrspüler sorgt nicht nur für saubere Teller und Töpfe. Auch viele Spielsachen aus Kunststoff wie beispielsweise Stapelbecher oder Kunststofftiere werden darin schnell von Schmutz- und Speichelresten befreit. Wähle dazu ein Spülprogramm, das nicht heißer als 45 Grad wird, um Schäden und Verformen der Teile zu verhindern. 

Spielsteine säubern in der Waschmaschine: In einem Wäschesack lassen sich auch Steckbausteine (z.B. Lego, Duplo) bei 30 Grad in der Waschmaschine leicht säubern. Gleiches gilt für Kuscheltiere, die ebenfalls nach einem Waschgang in der Trommel „wie neu“ sind. Ein Wäschebeutel eignet sich übrigens auch gut für Babysöckchen in der Waschmaschine. So kann keiner der winzigen Strümpfe verlorengehen. 

Badespielzeug hygienisch verkleben: Viele Badetiere & Co. besitzen an ihrer Unterseite ein Loch, durch das Wasser ins Innere des Spielzeugs gelangen, aber nach dem Badespaß von dort kaum wieder herauskann. Eltern hören es dann innen plätschern und sehen vor ihrem inneren Auge den Schimmel, der sich im Spielzeug bei steter Feuchtigkeit bildet. Solche Schimmelsporen möchte man jedoch nicht im Badewasser haben. Dagegen helfen ein paar Tropfen aus der Heißklebepistole, mit denen das Loch vor dem ersten Benutzen verschlossen wird. So hat Schimmel im Innenleben des Badetiers keine Chance. 

Händewaschen vor dem Essen: Das ist auch für Kleinkinder schon ein Muss. Ans Waschbecken kommen sie mit Hilfe einer kleinen Fußbank auch schon heran. Aber der Wasserhahn bzw. das ins Becken laufende Wasser ist einfach zu weit weg! Was tun? Pfiffige Eltern basteln einfach eine kleine Verlängerung zum Kind: Sie nehmen z.B. eine leere Shampooflasche, entfernen davon mit einem scharfen Messer das oberste erste Viertel und schneiden in den Boden noch ein Loch in der Größe des Hahnumfangs. Dann das Loch einfach über das Ende des Hahns stülpen – und Wasser marsch! Schon plätschert es durch die Verlängerung zu den kleinen Händchen ins Becken.

Mit dem Baby unterwegs gut ausgestattet

Eltern kennen das: Man ist mit Kind z.B. auf dem Weg in den Urlaub, zu den Großeltern oder nur kurz mal zum Einkaufen – und just im unpassenden Moment verschwindet der Schuller oder eine frische Kinderhose muss her. Kein Problem mehr!

Vorratsdöschen für Schullis: Natürlich darf der Ersatzschnuller nicht lose in der Wickeltasche liegen, schließlich soll er ja sauber bleiben. Für den Transport könntet ihr euch zwar einen schicken Schnullerbehälter anschaffen, aber der ist nicht unbedingt nötig. Also nehmt dafür einfach eine vorhandene Plastikdose. Wohl jede Familie hat zu Hause dieses Fach oder diese Schublade in der Küche mit Kunststoffdosen in allen Größen, Formen und Farben. In eine davon zwei Nuckel für unterwegs bestimmt prima hinein.  

Ein Satz Wechselkleidung im Auto: Einmal Windel, Unterwäsche, Hose, Oberteil oder Strampler sowie Socken als „Notfall-Set“ fest im Auto deponiert, kann aus unangenehmen Situationen retten. Alles zusammen kompakt in einer extra Tüte oder Tasche verstaut, kann auch kein Einzelteil des Sets auf wundersame Weise verschwinden, oder mitsamt dem Wickelrucksack vergessen werden. Idealerweise legst du gleich noch ein Shirt für Mama dazu. Wenn du nämlich dein Baby unterwegs stillst und beim Bäuerchen geht ein Schwall aufs Oberteil, ist für Abhilfe vorgesorgt. 

Praktische Lifehacks für die Babykleidung

Egal, ob es ums Verstauen oder Anziehen geht, auch in puncto Kleidung gibt es kleine Tipps mit großer Wirkung.

Gerolltes Kleiderpäckchen: Für unterwegs schwören immer mehr Eltern darauf, Kinderkleidung nicht wie üblich zusammengelegt, sondern gerollt mitzunehmen. Das verbraucht wenig Platz und ist übersichtlich. Die Technik eignet sich auch hervorragend für das zuvor beschrieben Ersatz-Kleider-Set im Auto. Die „Fortgeschrittenen“ rollen ein gefaltetes Oberteil in die zusammengelegte Hose ein und „verschließen“ die offenen Enden mit jeweils einer Socke darüber. 

Socken über dem Strampler: Kleinen Babys sind die Strampler oft noch zu groß. Das Kind hat darin dann so viel Platz, dass die Füßchen aus dem eigentlichen Fußteil herausrutschen und sich das Kind „verheddert“. Ein Paar Söckchen über dem Strampelanzug löst das Problem, so dass die Babyfüße im Fußteil auch immer richtig sitzen.

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Katharina Jeschke

Katharina Jeschke

Gründerin von elternundbaby.com und Hebamme

Als Geburtshausleiterin, Hebamme und Mutter unterstütze ich Frauen dabei ihre Herausforderung während, vor und nach der Schwangerschaft besser zu bewältigen.

Um noch mehr Frauen zu erreichen, startete ich elternundbaby.com. Ich freue mich darauf, dich hier begrüßen zu dürfen.