Ein weiterer Meilenstein in der Entwicklung deines Kindes ist erreicht, wenn es die erste Beikost probiert. Es erlebt neue Geschmäcke auf der kleinen Zunge und übt neben dem Saugen andere Techniken, um Nahrung aufzunehmen. Wie spannend!

Auch für die Eltern wird es spannend, insbesondere wenn es ihr erstes Kind ist. Beim Stillen war die Sache noch klar: Es gibt Milch aus Mamas Brust – und zwar so häufig, wie das Baby Bedarf anmeldet. Punkt. Das gleiche erleben natürlich die Mamas, die ihr Baby mit der Milchflasche ernähren: Es gibt Pre-Nahrung, so viel und so oft wie das Baby es möchte.

Wenn es nun an die Löffelchen geht, sind manche Eltern jedoch noch unsicher. So habe ich erst vor kurzem mit einer Mutter gesprochen, die bei ihrem sechs Monate alten Töchterchen gerne Beikost einführen möchte. Dazu hatte sich die Mutter von ihrer babyerfahrenen Schwester haarklein den „offiziellen Brei-Fahrplan“ erklären lassen. Ihre ebenfalls mit Kindern erfahrene Freundin versuchte hingegen, sie eindringlich vom relativ neuen Baby Led-Weaning-Trend aus England zu überzeugen. Mehr dazu erfährst du in diesem Text weiter unten. Jetzt stand die Mutter jedenfalls da und wusste nicht, was nun das Beste fürs Kind ist. Und überhaupt: Soll sie ihrer Tochter als Beikost zuerst Möhrchen anbieten und danach Pastinake – oder doch lieber Brokkoli? 

Dazu gleich eines vorweg: Das ist schnurzpiepegal! Ihr könntet auch mit Kürbis beginnen. 

Ich habe der verunsicherten Mutter geraten, was ich Eltern immer in solchen Situationen empfehle: Bleibt bitte gelassen! Zwar haben sich mittlerweile einige Erkenntnisse erneuert und entsprechend manche Empfehlungen geändert, aber das Rad wurde nicht neu erfunden. Auch euer Kind wird euch zeigen, was es möchte – oder eben nicht mag. Wer Babys Signale berücksichtigt und respektiert, legt schon mal einen soliden Grundstein für gesunde Essgewohnheiten seines Nachwuchses. 

Wann beginnt die Beikost?

Die meisten Kinder zeigen mit etwa einem halben Jahr Interesse an Lebensmitteln, die bei Mama, Papa und Geschwistern in den Mund wandern. Manch vorwitzige Zwerge versuchen auch bereits, danach zu greifen. Damit signalisiert dir dein Kind: Ich bin bereit für kulinarisches Neuland! Andere Babys interessieren sich auch mit sechs Monaten und älter noch nicht die Bohne für etwas anderes als für ihre Milchmahlzeit. Dann habt Geduld und bietet eurem Kind spielerisch immer wieder ein wenig Beikost an. Früher oder später kommen nämlich alle auf den Geschmack. 

Du solltest jedoch in keinem Fall vor dem fünften bis sechsten Lebensmonat deines Kindes beginnen, ihm feste Nahrung anzubieten. – Auch dann nicht, wenn auf den Breigläschen im Handel „ab 4. Monat“ aufgedruckt ist! Der kindliche Darm ist vor dem fünften Monat noch nicht ausreichend dafür entwickelt. Auch die Nierenfunktion und der Stoffwechsel müssen erst heranreifen, bevor Kinder etwas anderes als Milch zu sich nehmen. Außerdem besitzen Kinder in ihren ersten Lebensmonaten den sogenannten Zungenstoßreflex. Das bedeutet: Die keine Zunge befördert feste Nahrung, die nicht aus Brust oder Sauger kommt, postwendend wieder aus dem Mündchen heraus. Dieser Reflex nimmt etwa ab dem vierten Lebensmonat ab. 

Außerdem sollte dein Kind zur besseren Aufnahme der Beikost zumindest mit Hilfe aufrecht sitzen können.

Wenn dein Kind alle Reifezeichen erfüllt ist auch der Darm weit genug entwickelt für die Beikost. Auch blitzschnell entwickelte Kinder sind bis dahin aber mindestens sechs Monate alt.

Das sind die Beikostreifezeichen:

  1. Dein Kind zeigt Interesse am Essen. Es verfolgt mit seinem Blick intensiv, wie du isst, macht dir nach, wie du den Mund öffnest und es beginnt zu schmatzen.
  2. Dein Kind kann seinen Kopf alleine halten und mit deiner Hilfe auf deinem Schoß sitzen.
  3. Dein Kind greift selbständig (ohne deine Motivation) zum Essen, führt es in den Mund und lutscht, kaut genüsslich darauf herum.
  4. Der sogenannte Zungenstoßreflex ist verschwunden. Das bedeutet, dass dein Kind die Nahrung nicht mehr mit der Zunge aus dem Mund schiebt, sondern diese hinunterschluckt. 

Erst wenn dein Kind alle diese Zeichen zeigt, ist es alt genug, um mit der Beikost zu beginnen.

Lass deinem Kind bitte Zeit! Nur in seltenen Ausnahmefällen sind Kinder soweit, dass Eltern mit der Einführung der Beikost beginnen können, bevor das Kind sechs Monate alt ist. 

Ein verbreiteter Irrtum ist, dass das frühe Einführen der Beikost bei Kindern schneller dazu führt, dass sie feste Nahrung akzeptieren. Abgesehen davon, dass es gar keinen sinnvollen Grund für ein hohes Tempo bei der Einführung der Beikost gibt, stimmt das aus meiner Erfahrung auch nicht.

Wenn Eltern zu früh mit der Beikost beginnen, haben sie und die Kinder nicht nur unnötigen Stress, insgesamt dauert der Prozess des Abstillens auch viel länger. Denn Kinder in diesem Alter können sehr deutlich signalisieren, wenn sie überfordert werden. Bei der Einführung der Beikost zeigen Kinder das über Verweigern, Verdauungsprobleme oder eine deutlich erhöhte Stillfrequenz in der Nacht.

Mein Tipp an dich für die Einführung der Beikost: Lasse dich nicht hetzen – bringe dein Kind nicht in einen unnötigen Stress!

Was gibt’s zu essen?

Neugierde siegt: Wenn euch das Baby die Bissen vom Teller oder der Gabel stibitzt, spricht nichts dagegen, ihm beispielsweise ein Stückchen Brot/Brötchen, weich gekochte Möhre oder Kartoffel so hinzustellen, dass es dieses Essen erreichen kann. Daran wird dann gelutscht, geleckt, gedrückt. Es wird eingespeichelt, zermanscht, verteilt. Noch landet das Wenigste davon im Bäuchlein, denn es geht vor allem erst einmal darum, dass das Kind neue Lebensmittel kennenlernt.

Für dein Kind ist das erste Essen ein Feuerwerk der Erlebnisse: Essen hat unterschiedliche Konsistenzen, die sich mit den Fingerchen und dem Mund erforschen lassen. Essen schmeckt unterschiedlich und gar nicht mehr so süß wie die gewohnte Milchmahlzeit!

Die ersten Löffelchen Brei: Dafür eignet sich die Mittagsmahlzeit. 

Wenn du mit Brei starten möchtest, ist es wichtig, dass du sehr langsam und behutsam vorgehst. Auch Brei ist in den ersten Wochen nur eine zusätzliche Nahrungsquelle zur regulären Milchmahlzeit. Stille dein Kind in den ersten Tagen zuerst und biete dann ein wenig Brei an. Das gleiche gilt natürlich auch für Flaschenkinder.

Für den Start eignet sich ein wenig gegartes Gemüsepüree (ohne jedes Gewürz!). Es geht am Anfang für dein Kind lediglich um das Ausprobieren. Starte dabei mit nur einer Gemüsesorte, damit das Kind den „original“ Geschmack des jeweiligen Gemüses kennenlernen kann. Viele Eltern beginnen mit Möhrchen, da diese ein wenig süßlich schmecken und deshalb vom Baby regelmäßig bereitwillig angenommen werden. Möhre ist süß und wird deshalb von vielen Kindern gut akzeptiert. Allerdings kann Möhre auch Allergien auslösen. Du kannst deshalb auch eine andere Gemüsesorte wählen. Hokaido-Kürbis oder Pastinake sind gute Alternativen, die Kinder auch gut akzeptieren.

Die Milchmahlzeit bleibt: Wenn du deinem Kind den Breilöffel anbietest, es seinen Mund aber nicht (mehr) öffnet oder sich wegdreht, ist die feste Mahlzeit beendet und es bekommt noch Milch. Auch mit der Einführung von Beikost bleiben die täglichen Milchmahlzeiten zunächst weiter die Hauptnahrungsquelle, und zwar unabhängig davon, ob du stillst oder dein Kind Flaschennahrung erhält. Locke dein Kind nicht zum Weiteressen. Denn dein Kind weiß sehr genau, wann es satt ist oder sein Bedarf an neuer Nahrung gedeckt ist. Gesunde Kinder brauchen keine „Motivation“ zum Essen. Vielmehr zerstört die oft gut gemeinte Motivation der Eltern das Interesse des Kindes am Essen. Dann geht der spielerische Charakter verloren und das Essen artet schnell in eine Stresssituation für die Mama und das Kind aus.

Abwechslung: Am nächsten Tag darf es gerne eine andere Gemüsesorte sein. Das gilt auch für die folgenden Tage. So lernt dein Kind neue Geschmacksrichtungen kennen und weiß auch später bereitwilliger die Abwechslung auf dem Teller zu schätzen. Früher wurde empfohlen, nur eine neue Gemüsesorte pro Woche einzuführen, um das Risiko für Allergien zu minimieren. Heute weiß man, dass man damit Allergien nicht verhindern kann.

Variationen: Allmählich kannst du auch beginnen, den Gemüsebrei mit Kartoffeln, Reis oder Nudeln (Vollkorn) zu variieren. Dazu darf dann auch ab und zu püriertes Fleisch oder grätenfreier Fisch in den Brei kommen. Auf diese Weise wird aus der Milchmahlzeit am Mittag langsam eine komplette Beikost-Mahlzeit. Anschließend kann aus der abendlichen Milchmahlzeit langsam ein Vollkorn-Getreidebrei-Dinner werden, gefolgt von einer Obst-Getreidebrei Zwischenmahlzeit am Nachmittag. 

Ob du als zweiten Brei nun zuerst den Abendbrei oder erst den Nachmittagsbrei einführst, ist allein deine Entscheidung. Viele gerade stillende Mütter heben es sich bis zuletzt auf, die Abendmahlzeit zu ersetzen. Das hat in erster Linie emotionale Gründe. Ich rate den Müttern aber eher dazu, als letzte Mahlzeit die Morgenmahlzeit zu ersetzen. Das hat den großen Vorteil, dass diese Mahlzeit in der Regel eine vollwertige Stillmahlzeit ist für die sich die Mama bei niemandem rechtfertigen muss. Dadurch fällt es vielen Müttern leichter, das Kind noch nach dem ersten Geburtstag teilweise zu stillen. Sie verlieren damit nicht den wichtigen Schutz der Muttermilch, das Kind darf weiter Säugling sein. Und ja: es ist das Beste für die Mama und das Kind, wenn die Stillbeziehung möglichst spät beendet wird. Keine Mama sollte sich für das Langzeitstillen rechtfertigen müssen! Und doch erlebe ich täglich, wie viel Druck auf die Mamas ausgeübt wird. Die morgendliche Stillmahlzeit kann helfen, diesem Druck auszuweichen.

Zusätzliche Flüssigkeit: Ab der dritten Breimahlzeit, bei der dein Kind keine Milch mehr bekommt, solltest du deinem Kind zusätzlich Flüssigkeit zu trinken anbieten. Am besten greifst du auf Wasser zurück. Das kommt entweder aus der Flasche mit dem Hinweis „Für die Zubereitung von Babynahrung geeignet“ oder aus dem Wasserhahn. Leitungswasser hat in Deutschland durchweg sehr gute Qualität und höhere Anforderungen als Mineralwasser. Es ist sehr gut für dein Kind geeignet. Einzige Ausnahme: Wenn du in einem Haus mit alten Wasserleitungen aus Blei wohnst. Dann ist das Wasser, das aus deinem Wasserhahn kommt, nicht geeignet für dein Kind.

Probleme mit der Verdauung: Häufig berichten Mütter von schweren Verdauungsproblemen im Zusammenhang mit der Einführung der Breimahlzeiten. Verdauungsprobleme lassen sich nicht durch die zusätzliche Gabe von Wasser oder Tee beheben. Sie zeigen viel mehr, dass der Anteil an fester Kost zu hoch ist, für den empfindlichen Verdauungstrakt des Kindes. Die beste und einfachste Therapie ist es, in diesen Fällen den Anteil der Milchnahrung (Brust oder Flasche) noch einmal deutlich zu erhöhen. Muttermilch ist das ideale Nahrungsmittel, um die Verdauung des Säuglings in Schwung zu halten. Alternativ ist das die Pre-Nahrung.

Geschafft! Wenn der erste Geburtstag vor der Tür steht, kann das Kind bereits mittags die Familienmahlzeiten mitessen. Morgens schmecken ihm etwa Haferflocken mit Naturjoghurt und etwas Obst (z. B. Banane) oder ein Getreidebrei gut, am Abend kann es belegtes Brot in „handlichen“ Häppchen geben. Für zwischendurch eignen sich Obst- oder Gemüsestücke mit beispielsweise etwas Zwieback. So hat dein Kind fünf „richtige“ Mahlzeiten. Und trotzdem darf dein Kind noch Milch aus der Brust oder der Flasche bekommen.

Die WHO empfiehlt das Kind über den ersten Geburtstag hinaus zu stillen. In Regionen, in denen eine höhere Infektionsgefährdung vorliegt, sogar über den zweiten Geburtstag hinaus. Das gilt auch für Deutschland! 

Längeres Teilstillen hilft den Kindern auch besser mit den vielen Infektionen klar zu kommen, die ihnen in Kitas und Kindergärten begegnen.

Was ist Baby Led Weaning?

„Baby Led Weaning“ (BLW) ist ein Trend mit immer mehr elterlichen Fans. Zurecht, denn er stellt das Bedürfnis des Kindes in den Mittelpunkt! 

Als Hebamme erlebe ich täglich, wie viel Stress das Einführen von Brei für Eltern und Kinder bedeutet und wie rund es läuft, wenn Kinder selbst entscheiden dürfen, was sie wann probieren und essen möchten. 

Dabei wird auf Breimahlzeiten komplett verzichtet. Stattdessen lassen die Eltern das Kind eigenständig Fingerfood vom Familientisch auswählen, das es essen, probieren und untersuchen möchte. BLW bedeutet so viel wie „Babys geleitete Entwöhnung“. Man geht davon aus, dass das Baby auch bei freier Wahl unterm Strich alle benötigten Nährstoffe erhält – eine entsprechende Auswahl an Nahrungsmitteln vorausgesetzt. Außerdem wird so die Selbstbestimmtheit des kleinen Menschen gefördert. 

Wichtig ist dabei, dass nur gesunde Lebensmittel auf dem Teller der Eltern liegt, die das Kind auch essen darf. Wichtig dabei ist auch, dass das Kind nicht zum Essen motiviert wird. BLW funktioniert dann gut, wenn das Kind durch seine eigene Motivation zum Essen greifen darf.

Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) weist jedoch darauf hin, dass auf diese Weise nicht sichergestellt sei, dass die Kinder benötigte Nährstoffe auch in ausreichender Menge bekommen. Daher könne es leicht zu beispielsweise Eisenmangel kommen. In gleicher Weise positioniert sich auch die Bundesinitiative „Gesund ins Leben“ zu dieser Methode. 

Bei dieser Kritik wird allerdings vergessen, dass beim BLW umgesetzt wird, was bei der Breimahlzeit dringend empfohlen wird: Beikost ist eine zusätzliche Nahrung zur regulären Milchmahlzeit. Die vollständige Nährstoffzufuhr kommt in den ersten Wochen des Übens und Probierens über die Milch! BLW folgt damit der Empfehlung der WHO, dass Beikost in den ersten Wochen eine reine Ad-On-Ernährung ist und gar keinen Anspruch auf eine vollwertige Ernährung hat. 

Erst in dem Moment, in dem das Kind die Milchmahlzeiten reduziert, ist es wichtig, dass die feste Kost eine umfassende Nährstoffzusammensetzung hat.

Nun, die Studienlage zur BLW-Ernährung ist dünn, sie gibt nur wenige aktuelle und gesicherte Erkenntnisse her. 

Meine Erfahrung mit BLW ist, dass diese Kinder schneller und besser essen, als mit Brei gefütterte Kinder. Diese Kinder haben keine Probleme mit ihrer Verdauung und der Übergang zwischen der Säuglingszeit zur Kleinkindzeit läuft völlig stressfrei ab.

Es ist auch möglich, dass Eltern beide Formen der Beikost – die traditionelle und die BLW – kombinieren. Sie schließen sich ja nicht gegenseitig aus. Ihr könnt ja das eine tun, ohne das andere zu lassen. Legt auch hier Gelassenheit an den Tag. Es spricht nichts dagegen, dass ein Kind Brei erhält und sich außerdem am Familientisch nach Lust und Laune „bedienen“ kann. Auch ein „Breikind“ kann selbstbestimmt entscheiden, wann es genug hat oder was es nicht möchte. Da können Babys zudem sehr „konsequent“ sein, wenn sie den Mund nicht aufmachen, sich wegdrehen oder das Essen mit Schwung durchs Zimmer fliegen lassen. Viele Kinder greifen rasch selbst zum Löffel, oder essen ihren Brei mit den Fingern. Wenn du das zulässt, kann dein Kind auch selbstbestimmt essen.

Respekt vor dem Willen des Kindes: Ich möchte noch einmal betonen, wie wichtig es ist, die Signale des Kindes zu respektieren. Kein Kind muss seinen Teller leer essen, auch wenn nur noch wenige Kleckse übrig sind. Verzichtet also auch auf all die kleinen „Füttertricks“, mit denen Kinder früher animiert wurden, mehr zu essen, als sie möchten.

Was kommt nicht auf den Tisch?

Die ersten tausend Tage im Leben deines Babys sind besonders wichtig. Das gilt auch für die Ernährung deines Kindes. Denn dein Kind ist mit dem Aufbau seiner Organe und seines Immunsystems beschäftigt. Die Qualität der Nahrung hat einen elementaren Einfluss auf die Zellbildung und damit auf die gesundheitliche Entwicklung deines Kindes. Deshalb ist es wichtig, dass dein Kind immer alle Nährstoffe hat, die es für seine Entwicklung braucht. Es ist aber auch wichtig, dass das Essen in einer guten Bio-Qualität ist. Gifte aus der Produktion schaden in diesem Alter noch mehr, als es später der Fall ist. Bio-Nahrungsmittel sind kein Modetrend. Sondern eine wichtige Grundlage für ein langes gesundes Leben deines Kindes.

Auch wenn Abwechslung auf dem Teller dem Baby Freude bereitet: Es gibt einige Lebensmittel, die ihr eurem Kind zumindest im ersten Lebensjahr nicht anbieten solltet. So können sich Kleine beispielsweise an rohem Wurzelgemüse oder Obst mit fester Schale wie ungeschälte Apfelstückchen oder ganzen Weintrauben verschlucken. Ungemahlen sind Nüsse und Mandeln mindestens bis zum vierten Lebensjahr tabu, weil das Risiko für Kinder, sich daran zu verschlucken und zu ersticken, noch zu groß ist.

Auch auf rohe tierische Lebensmittel solltest du für dein Kind bis zum ersten Geburtstag verzichten. Darin können nämlich bestimmte Bakterien bzw. Keime enthalten sein, die bei kleinen Kindern Krankheiten auslösen können. Dazu gehört neben roher Milch auch Ei, das nicht vollständig durchgegart ist. Was viele Eltern nicht wissen: Zu rohen tierischen Lebensmitteln gehört auch Honig.

Aber auch rohes Getreide also Körner oder Flocken sollte dein Kind aus denselben Gründen nicht essen. „Roh“ bedeutet dabei, dass Hafer & Co. für die Verarbeitung bzw. den Verzehr nicht erhitzt wurden. Die Haferflocken aus dem Supermarktregal sind dagegen gedämpft, diese kannst du also bedenkenlos verwenden.

Auch gezuckerte, gesalzene und stark gewürzte bzw. aromatisierte Lebensmittel eignen sich nicht für kleine Kinder. Fertigmahlzeiten und Fastfood sind für das Kind – aber auch für dich – ungesund. 

Damit es der ganzen Familie schmeckt und für alle gesund ist, kannst du von der Familienmahlzeit eine ungewürzte Babyportion abfüllen und den Rest für die Großen nach Geschmack würzen.

Vorsicht vor Verschlucken: Lass dein Kind nicht alleine Essen! Setze dein Kind zum Essen auf deinen Schoß! So praktisch die Babysitze am Esstisch sein mögen: wenn sich dein Kind darin verschluckt, brauchst du zu lange, um dein Kind aus seinem Gurt zu holen! Erst wenn dein Kind sich selbst hinsetzen kann und eigenständig stabil und aufrecht sitzt, ist die Gefahr des echten Verschluckens gering. Dann kann dein Kind im Hochstuhl am Familientisch zum Essen sitzen.

Es ist gut, wenn du dein Kind ohne Angst bei seinen ersten Schritten zum eigenständigen Essen begleiten kannst. Das gelingt dir gut, wenn du auf Nahrungsmittel verzichtest, die gefährlich sein können und wenn du weißt, wie du beim Verschlucken reagieren musst. Im Erste Hilfe Kurs zeige ich dir, wie du deinem Kind in dieser akuten Notlage helfen kannst.

Für die Beikost Gläschen kaufen oder selber kochen?  

Babymahlzeiten aus Fertiggläschen sind heute durchweg von guter Qualität und bestehen aus streng kontrollierten Zutaten. Schnell erwärmt, steht ruckzuck eine Mahlzeit für die Jüngsten auf dem Tisch. Das hat natürlich seinen Preis. Günstiger ist es regelmäßig, selbst den Brei zu kochen. Dabei kannst du prima auf Vorrat arbeiten. Bereite einfach eine größere Breimenge zu und friere dann einzelne Portionen ein. So hast du bei Bedarf auch schnell und einfach fertigen Brei zur Hand. Selbst Gekochtes schmeckt außerdem noch natürlicher als industriell hergestellte Breie.  

Aber auch bei dieser Frage sehe ich kein Entweder-Oder. So kannst du beide Alternativen einfach nach Bedarf mischen. Viele Eltern schätzen ein „fertiges“ Gläschen etwa für unterwegs oder wenn es mal schnell gehen muss. Daneben kochen sie auch gerne selbst und können Zutaten und Geschmack variieren.  

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Katharina Jeschke

Katharina Jeschke

Gründerin von elternundbaby.com und Hebamme

Als Geburtshausleiterin, Hebamme und Mutter unterstütze ich Frauen dabei ihre Herausforderung während, vor und nach der Schwangerschaft besser zu bewältigen.

Um noch mehr Frauen zu erreichen, startete ich elternundbaby.com. Ich freue mich darauf, dich hier begrüßen zu dürfen.