Das Baby weint – was fehlt ihm? Wie kann ich es wieder beruhigen? Gerade in den ersten Wochen nach der Geburt fällt es Eltern oft nicht leicht, ihr Kind zu „lesen“ und zu verstehen, wenn es sich meldet. Besonders beim ersten Kind ist die Unsicherheit noch groß. Eine der ersten Überlegungen ist dabei regelmäßig natürlich die Frage: Wenn mein Baby weint – kann es (schon wieder) Hunger haben? Wie lange ist die letzte (Still-)Mahlzeit eigentlich her? 

Erstmal möchte ich euch beruhigen: Auch wenn ihr noch unsicher seid, könnt ihr gar nichts falsch machen. Wenn Eltern auf das Weinen ihres Kindes stets mit Ansprache und Fürsorge reagieren, tun sie genau das Richtige. Im Alltag begegnet mir zwar manchmal noch die Sorge von Müttern und Vätern, dass sie ihr Baby mit zuviel Zuwendung „verwöhnen“ könnten. Und Verwöhnung sei schließlich nicht gut fürs Kind, heißt es dann. Aber großer Irrtum! Sich dem Kind zuzuwenden, wenn es weint, und zu schauen, was es gerade braucht, ist goldrichtig! Denn mit seinem Weinen möchte es dir dringend mitteilen, dass gerade etwas nicht in Ordnung ist. Dein Kind bittet dich also in seiner Sprache quasi um Hilfe. Und diese sollte niemand dem Kind verweigern.

Vielleicht verstehen Eltern nicht immer auf Anhieb, was das Kleine jetzt konkret möchte. Das ist kein Drama. Trotzdem wird dein Baby durch deine Zuwendung und tröstende Nähe spüren, dass stets jemand da. Das stärkt das Urvetrauen  des Kindes in Mama, Papa und die Welt.  

Vielleicht ahnst du es bereits oder hast es sogar schon erfahren: Wenn ein Baby aus Hunger weint ist, ist es sprichwörtlich bereits „fünf nach zwölf“. Entsprechend gehört sein Weinen bzw. Schreien zu den sogenannten späten Hungerzeichen (auch Stillzeichen genannt). Daneben gibt es noch frühe und mittlere Hungerzeichen. Diese hat der australische Bundesstaat Queensland in einer hilfreichen Übersicht veröffentlicht. Bereits Neugeborene teilen auf diese Weise mit, wann es Zeit ist, das Bäuchlein wieder aufzufüllen. Bei Stillkindern kann das auch mal relativ früh nach der letzten Stillmahlzeit sein, aber das ist kein Grund zur Sorge. Stille einfach nach Bedarf und Wunsch des Kindes! 

Auch wie lange es von der einen bis zur nächsten Hungerzeichen-Stufe dauert, ist von Kind zu Kind unterschiedlich. Dabei spielen der individuelle Charakter und das Temperament des kleinen Menschen eine entscheidende Rolle mit. Außerdem lernen Babys, wie schnell Eltern auf ihre Hungersignale reagieren. Macht ein Kind die Erfahrung, dass sein Hunger relativ früh gestillt wird, so könnte es sogar etwas mehr Geduld an den Tag legen. Hat das Baby dagegen gelernt, dass Mama und Papa regelmäßig erst spät auf seine Zeichen reagieren, dann wird es sich meist rasch lautstark und „deutlich“ melden.

Natürlich müssen Eltern keineswegs exakt zuordnen können, in welchem „Hungerzeichen-Stadium“ sich ihr Kind gerade befindet. Und es geht auch nicht darum, eine Art „Checkliste“ abzuhaken nach dem Motto: Erst macht das Kind dieses, dann jenes und danach noch etwas anderes. Wichtig ist es, überhaupt zu erkennen, dass das Baby Hunger hat. Und das fällt immer leichter, je besser ihr euer Kind kennenlernt. Dabei kann dir auch deine Hebamme wertvolle Hilfestellung leisten. Und auch ich bin in meiner Online-Beratung gerne für dich da. Auch mit Hilfe meines Online-Stillkurses kannst du dir eine gute Vorbereitung für die Ernährung deines Kindes holen und bekommst Hilfe für die Lösung von Problemen. 

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Erste Hungerzeichen

Sehr oft möchten Babys gestillt bzw. gefüttert werden, wenn sie aus dem Schlaf erwachen. Sehr junge Kinder werden sogar von ihrem Hunger geweckt. So kann es sein, dass sie bereits in der Leichtschlafphase schon vor dem Aufwachen signalisieren: „Ich habe Hunger!“ Wenn der kleine Bauch knurrt, wird das Baby nämlich unruhig und bewegt sein Köpfchen schnell suchend hin und her. Wo ist die Milchquelle? Dein Kind öffnet den Mund und/oder schmatzt sogar. Vielleicht leckt es sich auch die Lippen oder streckt die Zunge heraus. Das alles sind erste Hungezeichen. 

Mittlere Hungerzeichen

Das Hungergefühl beim Baby wird stärker und seine Botschaft dringender: Bitte beeilen! Es bewegt sich zunehmend unruhig. Das Kind macht sich lang, streckt sich und reckt die Ärmchen nach oben. Sehr oft kann man beobachten, dass es eine Hand bzw. Faust an den Mund führt und/oder beginnt, an Faust bzw. Fingern zu nuckeln. Vielleicht saugt das Kleine auch energisch daran. Solche Reaktionen werden als mittlere Hungerzeichen gedeutet.

Späte Hungerzeichen

Das Baby weint. Vielleicht brüllt es sogar so sehr, dass es dabei im Gesicht ganz rot anläuft. Außerdem ist es jetzt körperlich von großer Unruhe gepackt. In dieser Verfassung kann es manchmal schwierig werden oder länger dauern, das Kind zum Stillen anzulegen. In seiner Aufregung erwischt es möglicherweise die Brustwarze nicht richtig oder es dauert ihm zu lange, bis die Milch fließt. Beides kann wiederum für noch mehr Frust sorgt. 

In vielen Fällen hilft es, das Baby jetzt erst einmal kurz zu beruhigen durch sanftes Zureden, liebevollem Streicheln und körperlicher Nähe. Dabei liegt die Betonung auf kurz, denn dein Baby ist ja nach wie vor mächtig hungrig! 

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Katharina Jeschke

Katharina Jeschke

Gründerin von elternundbaby.com und Hebamme

Als Geburtshausleiterin, Hebamme und Mutter unterstütze ich Frauen dabei ihre Herausforderung während, vor und nach der Schwangerschaft besser zu bewältigen.

Um noch mehr Frauen zu erreichen, startete ich elternundbaby.com. Ich freue mich darauf, dich hier begrüßen zu dürfen.