Geburtsplan erstellen: Das musst Du wissen

Dein Bauch wächst, Du bist vielleicht sogar schon im Mutterschutz und machst Dir immer mehr Gedanken über die Geburt. Was wird da auf Dich zukommen? Wie möchtest Du entbinden? Was machst Du, wenn nicht alles nach Plan läuft? Diese und weitere Fragen kannst Du in mit einem Geburtsplan klären. Ich habe fünf Wochen vor der Geburt einen Plan für die Geburt erstellt, denn ich wollte, dass alles so läuft, wie ich es mir vorgestellt hatte. Tja, bei mir lief es ganz anders. War aber nicht weiter schlimm. Unsere Hebamme Katharina und ich – Julia, Mama von Paul – möchten Dir zeigen, warum ein Geburtsplan sinnvoll ist und warum er Dir in der stressigen Situation einer Geburt helfen wird, souveräne Entscheidungen zu treffen. 

Viele Erstgebärende fragen sich, ob sie überhaupt einen Geburtsplan brauchen? Die Frage, die sich jede Schwangere stellen sollte ist aber: kann ich garantieren, dass ich in einer Stresssituation, unter Schmerzen, souveräne Entscheidungen für mich und mein Baby treffen kann? Die allermeisten Frauen werden diese Frage ganz ehrlich mit “nein” beantworten. Zudem hilft ein Geburtsplan auch dem Partner, denn auch er steht während der Geburt unter Stress und ist vielleicht nicht in der Lage, die richtige Entscheidung für Dich und Euer Baby zu treffen. Deshalb sollte die Antwort auf die Frage: Geburtsplan ja oder nein? Immer JA! heißen.

Was ist ein Geburtsplan?

Mit einem Geburtsplan gibst Du Deiner Hebamme und den behandelnden Ärzten einen Wegweiser an die Hand, der alle Deine Wünsche beinhaltet. Dadurch wissen alle Geburtshelfer immer genau, was Du Dir in einer bestimmten Situation wünscht. Aber keine Angst! Dein Geburtsplan ist selbstverständlich nicht “in Stein gemeißelt”. Wenn Du während der Geburt merkst, dass Du Dinge anders regeln möchtest, ist das natürlich kein Problem. 

Wie sieht ein Geburtsplan aus?

Achte beim erstellen des Geburtsplan also darauf, so detailliert wie möglich zu sein. Deine Hebamme hat sicherlich schon sehr viele Geburtspläne gelesen und wird wissen, dass manche Situationen ein anderes Handeln benötigen, als Du es Dir vielleicht vorgestellt hast. Daher wird Deine Hebamme dann auf Dich zukommen und mir Dir alles Nötige besprechen. Wir empfehlen Dir allerdings, den Geburtsplan nicht selbst zu schreiben, sondern eine Vorlage zu benutzen. So kannst Du sicher sein, dass Du nichts vergessen hast.

Wann soll ich einen Geburtsplan erstellen?

Bevor Du mit dem Geburtsplan beginnst, möchten wir Dir noch einige Tipps und Hinweise mitgeben:

Besuche einen Geburtsvorbereitungskurs: Während einem Geburtsvorbereitungskurs werden viele Fragen rund um die Geburt geklärt. Mit diesem Wissen kannst Du den Geburtsplan besser ausfüllen.

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Spreche mit anderen Müttern: Der Austausch mit Frauen, die bereits ein Kind zur Welt gebracht haben, ist sehr wertvoll. Sie wissen, was bei einer Geburt auf Dich zukommen kann und worauf Du achten solltest.

Involviere Deinen Partner: Egal wer Dich bei der Geburt begleiten wird, diese Person sollte alles über Deine Wünsche wissen. Wenn Dein Geburtsplan fertig ist, solltest Du ihm oder ihr eine Kopie davon geben.

Notiere Dir alle Deine Fragen und Wünsche erstmal auf einem Notizblock oder in Deinem Schwangerschaftstagebuch*. Mit Beginn des Mutterschutz, also etwa sechs Wochen vor Geburt, kannst Du dann Deinen detaillierten Geburtsplan erstellen.

Was kommt in den Geburtsplan?

Wenn Du nun bereit bist, alle Deine Wünsche in den Geburtsplan einzutragen, kannst Du eine kostenlose Vorlage verwenden oder Du erstellst Dir Deinen eigenen Plan. Ganz, wie Du möchtest. Du musst auch nicht zu allen Punkten etwas schreiben, es ist allerdings sinnvoll sich über alle Möglichkeiten Gedanken zu machen. 

“Als ich meinen Geburtsplan geschrieben habe, war mir etwas total wichtig, was anderen nie in Kopf gekommen wäre: ich wollte zu keinem Zeitpunkt der Geburt nackt sein. Die Vorstellung, dass ich nackt irgendwo sitze oder liege, war schrecklich für mich.”

Wer soll bei der Geburt dabei sein?

Eine sehr wichtige Frage sollte ein Geburtsplan gleich zu Anfang klären: Wer soll Dein Geburtsbegleiter sein? Und wo darf er oder sie mit? Vielleicht möchtest Du nicht, dass Dein Geburtsbegleiter, mit den Kreißsaal kommt? Oder vielleicht soll er oder sie während der Presswehen nicht bei Dir sein? Diese Punkte kannst Du mit einem Geburtsplan klären.

Welche Geburtspositionen möchtest Du?

Vielleicht möchtest Du vor der Geburt entscheiden, welche Positionen für Dich in Frage kommen und welche nicht. Ich hätte mir zum Beispiel niemals eine Geburt im Vierfüßlerstand vorstellen können. Überlege Dir, ob Du eher aktiv oder passiv sein möchtest. Möchtest Du so lange wie möglich laufen und stehen oder möchtest Du liegen?

Welche Schmerzbehandlung möchtest Du?

Während der Geburt und unter Schmerzen kannst Du sehr wahrscheinlich keine souveräne Entscheidung treffen. Deshalb solltest Du Dir vorab überlegen, welche Schmerzbehandlung Du möchtest: PDA, Tropf oder nichts? Frage auch in Deiner Geburtsklinik nach, welche Alternativen Schmerztherapien angeboten werden. Oft gibt es Hebammen in Krankenhäusern, die sich gut mit Akupunktur, Akupressur oder anderen homöopathischen Mitteln auskennen.

Welche Hilfsmittel möchtest Du?

Ein sehr wichtiger Punkt im Geburtsplan sind die Hilfsmittel, die zum Einsatz kommen können. Sollte es nötig sein, Deinem Baby bei der Geburt zu helfen, werden Arzt und Hebamme ein Hilfsmittel empfehlen. Allerdings kannst Du vorab auch einen Wunsch äußern.

Was möchtest Du für Dein Baby?

Vielleicht möchtest Du Dein Baby so schnell wie möglich nach der Entbindung stillen? Oder Du hast Dich für eine Flaschenernährung entschieden? Trage hier ein, was Du Dir für Dein Baby wünscht.

Was möchtest Du bei einem Notkaiserschnitt?

Manchmal kommt es vor, dass eine Geburt nicht voran geht und Gefahr für Dich und/oder Dein Baby besteht. In diesem Fall wird der behandelnde Arzt einen Kaiserschnitt empfehlen. Du kannst im Geburtsplan vermerken, was Du Dir für einen Notkaiserschnitt wünscht. 

Geburtsplan für Kaiserschnitt?

Wenn Du Dich für einen geplanten Kaiserschnitt entscheidest, fällt Dein Geburtsplan kürzer aus. Du kannst vorab entscheiden, welche Art der Narkose Du möchtest und ob Dein Partner dabei sein soll. 

Ein Geburtsplan ist kein festes Regelwerk für die Entbindung. Er soll Dir helfen, unter der Geburt souveräne Entscheidungen für Dich und Dein Baby zu treffen. 

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Julia Schürer

Julia Schürer

Redakteurin bei elternundbaby.com

Bloggen ist meine Leidenschaft. Ich baute mir nebenbei einen Backblog und später einen Mamablog auf. Vor meiner Schwangerschaft arbeitete ich bei einem Online-Händler für Baby- und Kinderartikel.

Heute unterstütze ich zusätzlich als Blogger-Business-Coach und verhelfe Unternehmern und Bloggern durch SEO und Content Marketing mehr Reichweite in den Online Medien.

Katharina Jeschke

Katharina Jeschke

Gründerin von elternundbaby.com und Hebamme, zertifizierte Erste Hilfe Trainerin, zertifizierte Schlafcaochin für Babys und Kinder

Als Hebamme, Schlafcoachin für Babys und Kinder, sowie als Erste Hilfe Trainerin  unterstütze ich Frauen und Eltern dabei Schwangerschaft, Geburt und die Zeit als Eltern gut und entspannt zu gestalten. Ich bin selbst Mama von zwei bezaubernden Kindern.

Kinder sollen sicher und geborgen wachsen können. Dafür brauchen sie starke Eltern, die mit Wissen und Intuition die Entwicklung ihrer Kinder begleiten. Meine Hebammenhilfe soll Eltern das Wissen und Vertrauen geben, das sie ihren individuellen Weg finden und gehen können.

Dieser Blog elternundbaby.com ergänzt meine online Hebammensprechstunde und meine online Kurse von notdiensthebamme.de