Das Corona-Virus hat seinen Weg mittlerweile ins Herz Europas gefunden. Übersehen kann man es nicht – wir befinden uns im Ausnahmezustand. Nun wurde unsere Hebamme Katharina bereits öfters gefragt, was denn zu tun sei, wenn man sich mit dem Virus infiziert, oder als Verdachtsfall eingestuft wurde.Wer sich mit dem neuartigen Virus SARS-CoV-2 (auch bekannt als “Corona”) angesteckt hat, muss das nicht unbedingt sofort merken. Kinder und gesunde Menschen bleiben oft symptomfrei. Ältere Menschen können jedoch mit hoher Wahrscheinlichkeit an der Lungenkrankheit Covid-19 erkranken. Aber eine Entwarnung gibt es gleich: bei Kindern verläuft die Infektion oftmals deutlich milder als bei Erwachsenen. Jedoch fragst Du Dich jetzt bestimmt, ob Du Dein Kind in der jetzigen Situation überhaupt noch stillen sollst? Und was passiert, wenn Du Dich infiziert hast? Unsere Hebamme Katharina beantwortet Dir alle Fragen rund um das Stillen während der Corona-Krise.
Stillen mit Corona-Infektion
Fangen wir mal beim schlimmsten Fall (dem worst-case) an: Du hast Dich mit Corona angesteckt und stillst Dein Kind noch. Grundsätzlich gilt: wenn Du Dich mit dem neuen Corona-Virus angesteckt hast, kannst Du die Krankheit auch an Dein Kind übertragen. Der Coronavirus ist eine Tröpfchen-Infektion, die durch Husten und Niesen übertragen wird. Sind die Erreger erstmal in der Luft, dringen sie durch Augen, Nase und Mund in den Körper ein. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft schreibt auf seiner Homepage, dass die nationale Stillkommission ausdrücklich empfiehlt, Kinder weiterhin zu stillen. Im Moment haben Experten keine Anhaltspunkte dafür, dass sich das Coronavirus über die Muttermilch verbreiten kann. Zwar basiert diese Annahme auf einer geringen Anzahl an Untersuchungen, aber es gibt auch keine wissenschaftlichen Belege, die das Gegenteil aufzeigen würden.Kann ich Muttermilch abpumpen?
Wenn Du nachweislich am Coronavirus erkrankt bist und Dein Kind weiterhin stillen möchtest, spricht auch hier nichts dagegen, Deine Muttermilch abzupumpen. Achte auch auf die richtige Hygiene und reinige die Milchpumpe und alle Aufsätze nach dem Abpumpen mit heißem Wasser (auskochen in einem Topf ist auch möglich). Vor der Anwendung solltest Du noch einmal alles auf Sauberkeit prüfen und sicherheitshalber sterilisieren. Ist Dein Kind noch nicht an eine Flasche gewöhnt, kann es zu einer sog. Saugverwirrung kommen. In diesem Fall wende Dich an Deine Hebamme, sie wird Dir helfen. Du brauchst schnell Rat von einer Hebamme? Hier geht’s zur Notfallhebamme Ältere Babys lassen sich üblicherweise durch ein Fläschchen nicht verwirren, Dein Kind kann Deine abgepumpte Muttermilch einfach in einer Flasche mit Sauger Bekommen. Für das Abpumpen und Füttern reichen die üblichen Maßnahmen der Hygiene aus. Verzichte auf das Aus- oder Verleihen Deiner Milchpumpe. Wenn Du keine eigene Pumpe hast, kannst Dir Dein Arzt möglicherweise ein Rezept ausstellen, sodass Du Dir ein Gerät aus der Apotheke ausleihen kannst.So reduzierst Du die Ansteckungsgefahr
In jedem Fall ist Deine Milch wertvoll und wichtig für Dein Baby und stärkt das Immunsystem. Allerdings gibt es dennoch beim Stillen ein Risiko für eine Ansteckung: der enge Hautkontakt wird von Experten als größtes Risiko für eine Ansteckung bewertet. Deshalb ist es wichtig, dass Du die allgemeinen Hygieneempfehlungen unbedingt einhältst:- trage in der Nähe Deines Babys einen Mundschutz, wenn Du den Verdacht oder die Bestätigung hast, Du Du Dich mit Corona infiziert haben könntest
- wasche Deine Hände gut mit Seife bevor Du Dein Baby berührst
- nutze für das Baby eigene Handtücher und Waschlappen
Eine Antwort
Gut zu wissen, dass nichts dagegen, dass eine Mutter ihre Muttermilch abpumpt, auch wenn sie nachweislich am Coronavirus erkrankt ist und das Kind weiterhin stillen möchte. Meine Tante hat sich neulich mit dem Coronavirus angesteckt. Sie freut sich, dass sie trotzdem ihr neugeborenes Kind stillen kann.