Präeklampsie st eine hypertensive Schwangerschaftserkrankungen und sehr ernste Komplikation für die Schwangere, aber auch für ihr ungeborenes Baby. Sie geht immer mit Bluthochdruck über 140/90 mmHg sowie mit Eiweiß im Urin einher. Häufig treten auch Ödeme (Wassereinlagerungen) in den Beinen und Füßen, an den Fingern und im Gesicht hinzu. In der Folge all dieser Symptome kann die Funktion der Plazenta beeinträchtigt sein. Daher gefährdet eine Präeklampsie nicht nur die Gesundheit der Mutter, sondern auch das Ungeborene. Tückisch ist diese Erkrankung deshalb, weil sie auch noch nach der Geburt auftreten kann und weil sie manchmal einen fulminanten Verlauf nimmt. Deshalb ist die frühe Erkennung im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorge oder der Wochenbettbetreuung für Ärzte/Ärztinnen und Hebammen von großer Bedeutung.

Es gilt also, diese schwangerschaftsbedingte Erkrankung nicht nur frühzeitig zu erkennen, sondern dafür besonders gefährdeten Schwangeren zwecks Prävention möglichst schon vor der Erkrankung zu identifizieren. Bisher erfolgte das eher unspezifisch über die Beschreibung von Risikofaktoren wie starkes Übergewicht, Diabetes, vorangegangene Mehrlingsschwangerschaften oder ein sehr junges bzw. hohes Lebensalter der Schwangeren. Aber tatsächlich erkrankt die Mehrheit der Schwangeren mit diesen Risikofaktoren nicht an Präeklampsie. Im Rahmen der Pränataldiagnostik wird bei vielen Frauen ein statistisches Risiko errechnet. Aber auch dieser berechnete Wert sagt  noch nicht, dass eine Schwangere tatsächlich eine Präeklampsie entwickeln wird.

Jetzt hat das Universitätsklinikum Freiburg einen neuen Ansatz zur Vorhersage von Präeklampsie vorgestellt – nämlich den Einsatz des sogenannten Troponin-Tests. Er soll dabei helfen, dass das Präeklampsie-Risiko bei Schwangeren mit oder ohne Risikofaktoren sehr rechtzeitig erkannt wird und die gefährdeten Frauen gezielt überwacht und unterstützt werden können.

Troponin-Tests werden seit langem in der akuten Diagnostik bei Verdacht auf Herzinfarkt eingesetzt. Troponin T ist ein Eiweiß aus den Herzmuskelzellen. Werden die Zellen zerstört, z.B. bei einem Herzinfarkt, wird Troponin ins Blut freigesetzt. Der Troponinspiegel ist also ein wertvoller Hinweis für Schäden an der Herzmuskulatur.

Nun konnte das Freiburger Wissenschaftsteam zeigen, dass der Troponinspiegel im Blut einer Schwangeren auch eng mit dem Risiko korrespondiert, eine spätere Präeklampsie zu entwickeln. Die Forscher*innen vermuten, dass sich mit diesem relativ einfachen Test insbesondere schwere Verläufe der Erkrankung sehr gut voraussagen lassen, sodass künftig eine rechtzeitige und gezielte Prävention möglich sein wird.

Im nächsten Schritt wollen die Forscher*innen ihre Erkenntnisse nun in einer Studie nochmals überprüfen und die Daten aus dem Troponin-Test mit weiteren Risikofaktoren kombinieren. Die Sicherheit von Schwangeren und ihren ungeborenen Kindern könnte sich also weiter erhöhen.

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Katharina Jeschke

Katharina Jeschke

Gründerin von elternundbaby.com und Hebamme

Als Geburtshausleiterin, Hebamme und Mutter unterstütze ich Frauen dabei ihre Herausforderung während, vor und nach der Schwangerschaft besser zu bewältigen.

Um noch mehr Frauen zu erreichen, startete ich elternundbaby.com. Ich freue mich darauf, dich hier begrüßen zu dürfen.