Deshalb solltest du manche Lebensmittel in der Schwangerschaft vermeiden!
Bei der Ernährung in der Schwangerschaft und bei der Zubereitung von Speisen solltest du einige Regeln beachten, damit es dir und deinem Kind immer gutgeht.
Der Grund ist, dass manche Lebensmittel durch krankmachende Keime verunreinigt sein können, die dein Baby im Bauch gefährden können.
Listerienbakterien und Toxoplasmoseparasiten
Das sind echte Übertäter, die einem ungeborenen Kind schweren gesundheitlichen Schaden zufügen können. Lebensmittelinfektionen bei Schwangeren wie Listeriose und Toxoplasmose erhöhen z.B. das Risiko, dass das Baby zu früh oder nicht lebend geboren wird. Die Bakterien und Parasiten können bei Neugeborenen auch zu einer Listeriose bzw. Hirn- und Hirnhautentzündung sowie einer Sepsis (Blutvergiftung) führen. Ein knappes Drittel der betroffenen Kinder überlebt solche Erkrankungen nicht. Es gibt also einen guten Grund, weshalb Schwangeren bei Lebensmittel, die mit Toxoplasmen oder Listerien belastet sind, abgeraten wird.
Übertragen werden diese Krankheitserreger insbesondere, wenn eine werdende Mutter rohe bzw. unverarbeitete tierische Lebensmittel isst. Gare also vor dem Verzehr alles immer gut durch, wenn du schwanger bist! Sogar gesundes „Grünzeug“ kann ein Infektionsherd sein, wenn Salat, Obst und Gemüse ungewaschen bleiben. Spüle also auch diese köstlichen Vitaminträger stets gut ab – und das so heiß wie möglich. (Temperaturen von mindestens 70 Grad töten die Listerienbakterie.)
Und noch etwas: Toxoplasmoseerreger können sich auch in Katzenkot befinden. Wenn du also ein Kätzchen im Haushalt hast, empfehle ich dir: Reinige die Katzentoilette in der Schwangerschaft nicht selbst, sondern lasse das jetzt jemand anderes für dich erledigen. Sollte dir das nicht möglich sein, so verwende bei der Reinigung unbedingt Einmalhandschuhe und einen Mundschutz. Da das Problem besonders bei altem Katzenkot besteht, solltest du Gartenarbeit nur mit Handschuhen machen. Schließlich nutzen Katzen den Garten gerne als willkommene Freiland-Toilette.
Vorbeugend ist es auch wichtig, dass du auf eine sorgsame Küchenhygiene achtest. Das heißt: Wasche dir gründlich die Hände vor jeder Zubereitung von Speisen, aber auch nachdem du z.B. rohes Fleisch verarbeitet hast. Benutzte Utensilien wie Messer, Schneidebrett, Teller u. ä. müssen ebenfalls sorgsam gereinigt werden.
Für gesunde Frauen, die nicht schwanger sind, ist eine Infektion (Listeriose) dagegen meist unproblematisch. Sie wird oft nicht einmal bemerkt, weil sie gar keine Beschwerden macht. In anderen Fällen entwickeln sich lediglich ein paar grippeähnliche Symptome.
Hände weg von diesen Lebensmitteln
Du bist schwanger und das bedeutet, dass belastete Lebensmittel den kleinen Schatz in deinem Bauch gefährden können! Deshalb solltest du jetzt besser auf folgende Lebensmittel bis nach der Geburt verzichten:
Rohes Fleisch/rohe Wurst: Dazu gehören natürlich rohes Mett/Tatar, Schinken oder Carpaccio. Dich wird aber vielleicht überraschen, dass beispielsweise auch Teewurst, Krakauer und Salami Rohwurstprodukte sind. Das heißt: Das verarbeitete Fleisch wurde nicht durcherhitzt. Deshalb sind auch diese Lebensmittel für dich in der Schwangerschaft nicht empfohlen.
Roher Fisch bzw. Meeresfrüchte: Schwangere Sushi-Fans sollten sich, auch wenn`s schwerfällt, diesen Genuss unbedingt versagen. Ebenso vom Speiseplan gestrichen werden jetzt auch geräucherter Fisch, Salzhering oder Austern. Dieser Verzicht kommt der Gesundheit deines Kindes in jedem Fall zugute!
Rohmilchprodukte: Auch darauf solltest du verzichten. Und zwar nicht nur auf nicht-pasteurisierter Milch, sondern auch auf Rohmilchkäse. Dazu gehören z. B. Camenbert, Bergkäse oder Harzer Roller.
Wenn du wissen möchtest, ob der Käse, den du aus der Theke wählst, ein Rohmilchprodukt ist, so kannst du dich auf die Angabe der Inhaltstoffe verlassen. In Deutschland muss nämlich deklariert sein, wenn Rohmilch in den Lebensmitteln enthalten ist. Sämtliche Käse-Sorte sowie andere Produkte aus nicht-pasteurisierter Milch sind deshalb entsprechend gekennzeichnet. Du kannst sie also leicht identifizieren.
Übrigens: Listeriosebakterien können auch auf der Rinde von Weich- und Schimmelkäse siedeln. Mach es dir jetzt also zur Gewohnheit, die Rinde lieber großzügig abschneiden.
Vorsicht ist auch beim Verzehr von rohem Mozzarella geboten. Er wird zwar aus pasteurisierter Milch hergestellt – kann aber trotzdem von anderen Bakterien befallen sein, weil er bei der Verarbeitung auf lediglich 65 Grad erwärmt wurde.
Rohe Eier: Zum Glück kommen wenige Schwangere auf die Idee, rohe Eier auszuschlürfen. Das sollten sie auch besser lassen. Problematischer, weil unsichtbar, sind rohe Eier, die sich in zubereiteten Speisen verstecken: zum Beispiel in Mayonnaise oder in bestimmten Leckereien wie Mouse au chocolat oder dem klassischen Tiramisu. Auch zu diesem Genuss sollten Schwangere jetzt besser NEIN sagen.
Honigsüß kannst du dir erlauben beim Essen in der Schwangerschaft
Honig gehört zwar auch zu den rohen tierischen Nahrungsmitteln – aber dennoch kannst du ihn in jeder Form bedenkenlos während der Schwangerschaft und auch in der Stillzeit genießen.
Tabu ist Honig dagegen für Babys, die noch nicht ein Jahr alt sind. Der Grund: Das klebrige Süß könnte das Bakterium Clostridium botulinum enthalten. Das produziert ein Gift, das dein Kind ernsthaft erkranken lassen kann. Honig ist deshalb – nicht nur wegen des Zuckers – also für dein Baby im ersten Lebensjahr Tabu.
Das kannst du tun, wenn du Angst vor einer Infektion durch Lebensmittel hast
Hattest du bereits längere Zeit vor der Schwangerschaft eine Toxoplasmose-Infektion, geht für dein Baby in der Schwangerschaft keine Gefahr mehr aus. Gefährlich ist lediglich die Erstinfektion. Ob du bereits einen bestehenden Immunschutz hast, oder dich möglicherweise neu angesteckt hast, lässt sich durch die Untersuchung deines Blutes feststellen. Sprich deine Hebamme oder deine Frauenärztin/deinen Frauenarzt auf diese Sorge an. Dann kann eine Blutentnahme Sicherheit für dich und dein Baby bringen.
Anders ist es bei der Infektion mit Listeriose. Selbst wenn du früher eine Infektion mit Listeriose überstanden hast, kann eine erneute Ansteckung in der Schwangerschaft dein Baby im Bauch gefährden. Du kannst dein Baby nur dadurch schützen, indem du dich vor einer Ansteckung in der Schwangerschaft schützt.
Festgestellt werden kann die Infektion durch eine Blutabnahme, aber auch durch Abstriche. Wenn du die Sorge hast, dass du dich angesteckt haben könntest, sprich deine Hebamme oder deine Frauenärztin/deinen Frauenarzt darauf an. Sie können die richtige Labordiagnostik veranlassen.
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Julia Schürer
Redakteurin bei elternundbaby.com
Bloggen ist meine Leidenschaft. Ich baute mir nebenbei einen Backblog und später einen Mamablog auf. Vor meiner Schwangerschaft arbeitete ich bei einem Online-Händler für Baby- und Kinderartikel.
Heute unterstütze ich zusätzlich als Blogger-Business-Coach und verhelfe Unternehmern und Bloggern durch SEO und Content Marketing mehr Reichweite in den Online Medien.
Katharina Jeschke
Gründerin von elternundbaby.com und Hebamme, zertifizierte Erste Hilfe Trainerin, zertifizierte Schlafcaochin für Babys und Kinder
Als Hebamme, Schlafcoachin für Babys und Kinder, sowie als Erste Hilfe Trainerin unterstütze ich Frauen und Eltern dabei Schwangerschaft, Geburt und die Zeit als Eltern gut und entspannt zu gestalten. Ich bin selbst Mama von zwei bezaubernden Kindern.
Kinder sollen sicher und geborgen wachsen können. Dafür brauchen sie starke Eltern, die mit Wissen und Intuition die Entwicklung ihrer Kinder begleiten. Meine Hebammenhilfe soll Eltern das Wissen und Vertrauen geben, das sie ihren individuellen Weg finden und gehen können.
Dieser Blog elternundbaby.com ergänzt meine online Hebammensprechstunde und meine online Kurse von notdiensthebamme.de