Das Baby weint nach dem Essen

Nahrungsmittelintoleranz als Ursache von Bauchweh, Blähung oder Durchfall

Verdauungsbeschwerden von Babys können viele Ursachen haben. Eine davon ist die Nahrungsmittelintoleranz. Besonders dann, wenn die Beschwerden im Zusammenhang mit der Einführung der Beikost beginnen, loht sich ein genauer Blick auf den Speiseplan des Babys und eine geduldige Suche nach der Ursache der Beschwerden. Besonders Fertignahrungsmittel enthalten eine Vielzahl von Inhaltsstoffen die für eine Intoleranz verantwortlich sein könnten. Deshalb ist es wichtig zu wissen, welche Beschwerden sich zeigen und wie der Auslöser gefunden werden kann. 

Was aber ist eine Nahrungmittelintoleranz? Einfach erklärt: Wenn Nahrung nicht nähren kann, weil wichtige Bestandteile nicht verdaut werden können, spricht man von einer Intoleranz. Die Symptome der Intoleranz können in Teilen zwar mit Allergien übereinstimmen. Die Ursache ist aber eine andere. Deshalb ist eine Unterscheidung wichtig.

Häufig kommt eine Intoleranz bei Zuckern vor. Aber auch für Weizen und Gluten (Getreideeiweiß) können Intoleranzen bestehen. Besonders bekannt ist die Laktoseintoleranz. Der Körper kann den Zucker der Milch nicht verdauen. Aber auch die Fructose, der Zucker des Obstes, wird von einigen Menschen nicht richtig verstoffwechselt.

 

Die Laktoseintoleranz

Der Zucker der Milch muss im Dünndarm des Menschen aufgespalten werden, damit er weiter verdaut werden kann. Dazu benötigt der Körper das Enzym Laktase.

Wenn das Enzym fehlt, das den Milchzucker für die weiterer Verdauung aufspalten muss, dann spricht man von einer Lacotesintoleranz. Diese kann von Geburt an besten, sich nach dem Abstillen entwickeln, aber auch später im Leben als Folge von Krankheiten entstehen. Der Milchzucker wird dann nicht schon im Dünndarm aufgespalten. Er wandert bis in den Dickdarm. Dort wird er von Bakterien aufgespalten. Diese Bakterienverdauung hinterlässt im Darm Gase. Wasserstoff, Stickstoff, manchmal auch Methan. Diese Gase machen die Symptome der Lactoseintoleranz: Kolikartige Bauchschmerzen, Blubbernde Darmaktivitäten, aber auch Darmträgheit, Blähungen und wässrige Durchfälle zeigen sich wenige Stunden nach der milchhaltigen Nahrungsaufnahme. Die Lactoseintoleranz tritt meistens erst mit Einführung der Beikost auf. Den ersten Schritt der Diagnose können Eltern noch selbst machen. Wenn sich die Bauchschmerzen oder der Durchfall bessert, wenn die Ernährung keine Milch enthält, wird der Arzt zusätzliche Testverfahren einsetzen, um sicher zu gehen, dass eine Lacotseintoleranz vorliegt. Das geht mit dem Test der Ausatemluft, durch einen Gentest oder mit Hilfe eines Bluttest, der den Zuckerspiegel im Blut überprüft.

Wird eine Lactoseintoleranz festgestellt, dann können die Symptome mit einer Lactosearmen Ernährung behoben werden. Das fehlende Enzym kann auch in Form von Tabletten eingenommen werden. Das verhindert die Symptome, wenn doch Milchzucker in der Nahrung ist.

Komm in unsere neue Facebook-Gruppe und tausche dich mit anderen Frauen aus 🙂

Die Fruktoseintoleranz

Ob eine Fruktoseintoleranz relativ harmlos oder gefährlich ist, hängt davon ab, wo die Störung im Verdauungssystems liegt.

Meistens liegt die harmlosere Variante vor. Dann können die Patienten nur eine geringe Fructose aus der Nahrung über den Darm in den Organismus aufnehmen. Die Fructose, die im Organismus ankommt, kann aber verarbeitet werden und bringt dem Körper Energie.Der Darm reagiert auf die für ihn zu hohe Menge Fructose mit Blähungen und Durchfällen. Aber auch Völlegefühl und Verstopfung können Zeichen dieser Erkrankung sein. Diese Symptome treten immer wenige Stunden nach der Mahlzeit auf.
Treten diese Symptome im Zusammenhang mit der Einführung von Beikost, die Fruktose enthält auf, dann wird die Diagnose im ersten Schritt ein Testverfahren sein, das Eltern noch selbst durchführen können: Das Baby wird ohne Fruktose ernährt. Werden die Symptome besser, wird der Arzt überprüfen, welche Art der Fruktoseintoleranz vorliegt. Die Aufnahmestörung lässt sich durch einen Test der Ausatemluft des Kindes sichern.
Therapiert wird diese Intoleranz vor allen Dingen dadurch, dass die Menge Fructose in der Ernährung begrenzt wird. Dadurch wird der Darm geschont und die Symptome werden schwächer.

Seltener liegt das Problem hinter der Aufnahme des Darms. Eine Stoffwechselstörung verhindert, dass die Aufgenommene Frukotose so weit verarbeitet wird, dass sie als Energielieferant in die Zellen eingeschleust werden kann. Es fehlt das Enzym, das diesen Stoffwechselprozess möglich macht. Es bleibt also ein Zwischenprodukt, das sogenannte „Fruktose-1-phosphat“ übrig, das dann als „Abfallprodukt“ in den Organen abgelagert wird. Betroffen sind der Darm, die Niere und die Leber.

Betroffene Säuglinge fallen nicht nur durch Blähungen und Durchfälle auf, sondern auch durch Übelkeit, Erbrechen, Schweißausbrüche und Bewusstseinseintrübungen. Ihre Haut erscheint gelb. Es wirkt so, als wäre die Neugeborenengelbsucht zurück gekehrt. Aber sie sind nicht mehr Neugeboren. Deshalb ist diese Symptomatik ein Warnzeichen. Diesen Kindern geht es erkennbar schlecht.

Solange das Baby gestillt wird, oder es mit einer Anfangsnahrung ernährt wird, droht bei dieser Art der Fruktoseintoleranz keine Gefahr. Denn dieser Zucker kommt in der Muttermilch nicht vor. Pre-Nahrungen ist er nicht beigefügt. Es ist wichtig, dass in diesem Fall konsequent auf die Aufnahme von Fruktose verzichtet wird. Dann geht es dem Baby besser und es hat – trotz dieses Enzymmangels – ein gutes und langes Leben zu erwarten.

Autorenbox

Katharina Jeschke

Katharina Jeschke

Gründerin von elternundbaby.com und Hebamme

Als Geburtshausleiterin, Hebamme und Mutter unterstütze ich Frauen dabei ihre Herausforderung während, vor und nach der Schwangerschaft besser zu bewältigen.

Um noch mehr Frauen zu erreichen, startete ich elternundbaby.com. Ich freue mich darauf, dich hier begrüßen zu dürfen.