Die Brust schmerzt, das Kind brüllt, die Nächte sind schlaflos und Du hattest schon seit Tagen keine Zeit für eine ruhige Mahlzeit. Bei Dir steigt die Sorge, dass das Stillen nie klappen kann. Denn Dein Kind geht nicht so gut an die Brust, wie Du es Dir vorher vorgestellt hast. Es ist schwierig. Du bist frustriert.
Was kannst Du tun, um diesem Frust zu entwischen?
Schließlich setzt Du ja all die therapeutischen Maßnahmen und vielen Tipps seit Tagen um. Wenn Du in dieser Phase steckst, Dir einfach alles schlecht erscheint, lohnt es sich genauer hinzusehen. Sieh an, was funktioniert. Mache Dir bewusst, was sich schon verbessert hat.
Du wirst sofort erkennen, dass es Dinge gibt, die schon klappen, oder wenigstens schon öfter funktionieren, als noch vor ein paar Tagen. Das hast Du aber gar nicht wahrgenommen. Du hast viele Dinge gesehen. Besonders schwer wiegen die Dinge, die noch nicht so gut klappen und diese treiben deine Sorge. Sie beeinflussen Deine Wahrnehmung.
Du wirst vielleicht entdecken: Die Brustwarze ist schon etwas besser geworden, Deine Körpertemperatur ist wieder normal, das Baby hat vielleicht gestern weniger Minuten geweint und vielleicht hat es sich wenigstens ein einziges Mal einfacher an Deine Brust legen lassen. Wenn nicht alles gut ist, ist noch lange nicht alles schlecht. Auf dem Weg zum unkomplizierten Stillen gibt es viele kleine Erfolge.
Das weißt Du sicher auch. Vielleicht kannst Du es nicht fühlen. Das ist nicht schön. Du darfst Dich aber trösten. Dieser verzerrte Eindruck ist völlig normal. Denn da spielt uns das Gehirn einen Streich: Es nimmt die schlechten Aspekte viel deutlicher wahr. Das Glück des Erfolges ist rasch verflogen. Der Frust des kleinsten Misserfolges hängt lange nach. Du brauchst, 14 Erfolge, um die Schwere eines einzigen Misserfolges in Deinem Gefühl auszugleichen.
Diese Verzerrung der Wahrnehmung Deines Gehirns kannst Du aber beeinflussen. Du musst dies nicht einfach so hinnehmen und aushalten. Wenn Du berücksichtigst, dass Dein Gehirn die Erfolge vergisst, so musst Du diese nur haltbar machen. Mach Dir Deine Erfolge länger sichtbar! Damit nimmst Du sie auch dann noch wahr, wenn sie längst vergangen sind.

Komm in unsere neue Facebook-Gruppe und tausche dich mit anderen Frauen aus 🙂
Das geht ganz einfach:
Hast Du einen Platz an dem Du häufig beim Stillen sitzt, dann ist dort der richtige Ort, um Dich selbst an Deine Erfolge zu erinnern. Klebe Dir einfach bei jedem kleinen Erfolg, einen Erinnerungszettel an die Wand. Du wirst sehen, dass sich diese Wand rasch füllt. Klappt es dann zwischendurch einmal nicht, schau Dir Deine Beweise an. Sie zeigen Dir: Was schon so oft klappte, wird wieder gehen. Die Zettel sind der sichtbare Beweis. Du siehst es selbst dann, wenn Du einen Rückschlag aushalten musst. Du kannst es fühlen. Jedes Mal, wenn Du die Pins anschaust, siehst Du Deinen Erfolg.
Noch schöner ist natürlich, wenn Du jemanden hast, der Dich für Deine Erfolge lobt. Ein kleines Blümchen bei jedem erfolgreichen Stillen, macht in wenigen Tagen einen opulenten Strauß.
Die Blumen zeigen Dir: Der Strauß wächst schnell. Die Erfolge kommen schneller. Du schaffst das, siehst Du in jeder einzelnen Blüte.
Was du in dieser Situation aber gar nicht brauchst, sind demotivierende Kommentare von anderen. Suche Dir Menschen, die Dich motivierend unterstützen. Grenze Dich ab, von allem und jedem, der Dich in dieser Phase nicht unterstützt. Versuche Dich von jedem Stress zu bewahren.
Lass nur Gäste kommen, die Dich in dieser Phase stützen. Hol Dir den notwendigen Schlaf, in dem Du im Rhythmus Deines Kindes schläfst und nutze die Stillzeiten für Deine eigene Mahlzeiten.
Das geregelte Leben kehrt zurück. Es dauert nicht lange. Versprochen!

Navigiere zum nächsten Beitrag
Autorenbox

Katharina Jeschke
Gründerin von elternundbaby.com und Hebamme, zertifizierte Erste Hilfe Trainerin, zertifizierte Schlafcaochin für Babys und Kinder
Als Hebamme, Schlafcoachin für Babys und Kinder, sowie als Erste Hilfe Trainerin unterstütze ich Frauen und Eltern dabei Schwangerschaft, Geburt und die Zeit als Eltern gut und entspannt zu gestalten. Ich bin selbst Mama von zwei bezaubernden Kindern.
Kinder sollen sicher und geborgen wachsen können. Dafür brauchen sie starke Eltern, die mit Wissen und Intuition die Entwicklung ihrer Kinder begleiten. Meine Hebammenhilfe soll Eltern das Wissen und Vertrauen geben, das sie ihren individuellen Weg finden und gehen können.
Dieser Blog elternundbaby.com ergänzt meine online Hebammensprechstunde und meine online Kurse von notdiensthebamme.de