Ich erinnere mich noch gut an eine Schwangere, deren Baby in der 36. Schwangerschaftswoche immer noch nicht daran dachte, sich mit dem Köpfchen nach unten ins mütterliche Becken zu drehen. Diese Kopflage ist jedoch die günstigste Startposition für eine vaginale Geburt. Doch nein, dieses Baby „hockte“ weiterhin aufrecht in Mamas Bauch mit angewinkelten Beinchen und erhobenen Hauptes. Es blieb in der Beckenendlage (BEL). Auch die Palette sämtlicher Bemühungen der Mutter, das Ungeborene zur planmäßigen Drehung mit dem Kopf nach unten zu motivieren, blieb erfolglos.
Daraufhin stand in der Geburtsklinik die sogenannte äußere Wendung an (mehr dazu unten), die die Krankenhausärztin in der 38. Schwangerschaftswoche vornahm. Doch auch dieser „sanfte Druck von außen“ führte nicht zum gewünschten Erfolg. Nach eingehender medizinischer Beratung entschied sich die werdende Mutter dafür, ihr Kind trotz der Beckenendlage (auch: Steißlage) auf natürlichem Wege zu bekommen.
Wie durch ein kleines Wunder drehte sich ihr Baby dann ganz kurz vor der Geburt doch noch eigenständig und lag mit dem Köpfchen nach unten schließlich in bester Startlage, der sogenannten Schädellage. Die Mutter brachte ein gesundes Mädchen zur Welt und scherzte noch am ersten Geburtstag der Kleinen, dass diese ja bereits von Anfang an ihren eigenen Kopf bewiesen habe.
Manchmal geschehen diese „kleinen Wunder“ und das Ungeborene macht noch rechtzeitig zur Geburt den erhofften Purzelbaum. Laut der medizinischen Leitlinie S3 (2020) der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V. (AWMF) liegen jedoch drei Prozent der Kinder noch zum errechneten Geburtstermin in Beckenendlage. Das Universitätsklinikum Bonn spricht sogar von fünf Prozent, andere Quellen geben bis zu sechs Prozent an. Aber auch dann werden nicht alle von einer Beckenendlage betroffenen Kinder automatisch per Kaiserschnitt entbunden. Nach sorgfältiger Abwägung der Risiken und unter bestimmten Voraussetzungen ist nämlich auch mit Beckenendlage eine vaginale Geburt möglich. In Deutschland werden derzeit gut 10% der Beckenendlagen auf natürlichem Weg entbunden.
Was bedeutet Beckenendlage?
Je näher der Geburtstermin rückt, desto enger wird es für das Kind in Mamas Bauch. Deshalb nimmt es etwa bis zur 34. Schwangerschaftswoche seine optimale Geburtsposition ein. Das heißt: Es dreht sich in der Gebärmutter so, dass sich sein Köpfchen nach unten ins mütterliche Becken senkt. In dieser Ausgangslage kann es sich am besten durch die Geburtswege bewegen. Nach der Geburt wird das im Mutterpass entsprechend als „SL“ (Schädellage) notiert. Zeigt das Köpfchen dagegen noch zur Geburt nach oben sowie die Beine bzw. der Po Richtung Geburtskanal, so würde das dann später als „BEL“ (Beckenendlage) im Mutterpass stehen.
Bei jeder Beckenendlage befindet sich der Kopf des Kindes oben und sein Becken unten im Mutterleib. Da es mit den Beinchen jedoch verschiedene Positionen einnehmen kann, unterscheidet man folgende Lagen:
• Bei der „reinen Steißlage“ sitzt der Popo des Babys im mütterlichen Becken, während seine Beine so „hochgeklappt“ sind, dass sich die Füßchen vor dem Gesicht befinden. Diese Position kommt bei BEL am häufigsten vor. Hier wird das Kind mit dem Steiß zuerst geboren.
• In der „vollkommenen Steiß-Fuß-Lage“ hat das Ungeborene seine Knie nach vorn angewinkelt und zu seinem Bäuchlein hin angezogen.
• Die „unvollkommene Steiß-Fuß-Lage“ wiederum besteht aus einer Kombination der beiden vorgenannten Positionen: ein Beinchen zeigt komplett nach oben wie bei der „reinen Steißlage“, das andere ist zum Bauch hin angezogen wie bei der „vollkommenen Steiß-Fuß-Lage“.
• Bei der „vollkommenen Fußlage“ strecken sich beide Beinchen nach unten Richtung Geburtskanal. Sie werden dann auch zuerst geboren.
• Bei der „unvollkommenen Fußlage“ macht das Baby im Bauch der Mutter quasi Spagat: ein Beinchen ist nach unten gestreckt wie bei der „vollkommenen Fußlage“, das andere Bein streckt sich nach oben wie bei der „reinen Steißlage“.
• In der „vollkommenen Knielage“ wiederumsind beide Beinchen nach hinten angewinkelt, als würde das Kind im Bauch knien.
• Die „unvollkommenen Knielage“ zeigt wieder eine Kombination zweier Positionen: Das eine Bein ist nach hinten abgewinkelt wie bei der „vollkommenen Knielage“, das andere Bein ist nach oben gestreckt wie bei der „reinen Steißlage“.
Doch bei allen vaginalen Beckenendlage-Geburten wird der Kopf des Kindes in jedem Fall zuletzt geboren. Da er jedoch Babys größtes Körperteil ist, kann das Probleme bereiten (dazu unten mehr).
Übrigens: Viele Eltern, deren Kind es sich in Steißlage in Mamas Bauch gemütlich gemacht hat, bekommen nicht selten zu hören, ihr Baby liege „falsch herum“. Obwohl die Schädellage für die Geburt die beste Ausgangsposition ist, sollte die BEL nicht als „falsch“ bezeichnet werden, zumal diese Beschreibung Ängste und Sorgen bei den Eltern schürt. Daher bevorzuge ich die Bezeichnung, dass das Kind „andersherum“ liegt.
Welche Gründe gibt es für eine Beckenendlage?
Um es gleich vorweg zu nehmen: In den meisten Fällen lassen sich keine konkreten Gründe für eine Steißlage festgestellen. Man weiß aber, dass folgende mögliche Ursachen zu einer Beckenendlage führen können:
Dazu gehören ungünstige Lagen der Plazenta innerhalb der Gebärmutter. Das ist beispielsweise der Fall, wenn der Mutterkuchen zu nah am Muttermund sitzt oder ihn sogar verdeckt. Auch Fehlbildungen der Gebärmutter Myome in der Gebärmutter oder ein verengtes mütterliches Becken können für eine Beckenendlage verantwortlich sein. Manchmal liegt es auch an einer zu kurzen Nabelschnur, dass sich das Baby nicht drehen kann. Oder das Kind ist außergewöhnlich groß. Außerdem kann zu viel bzw. zu wenig Fruchtwasser eine Rolle spielen.
Auch bei einer Frühgeburt kann sich das Ungeborene noch in Steißlage befinden – je nachdem, wieviel zu früh es auf die Welt drängt. Und bei Zwillingen bzw. Mehrlingsschwangerschaften liegt in den meisten Fällen ein Baby in Beckenendlage.
Übrigens: Eine norwegische Studie kam vor Jahren zu dem Ergebnis, dass eine Beckenendlage sogar vererblich sein kann: Danach verdoppelt sich die Wahrscheinlichkeit einer Steißlage, wenn ein Elternteil des Kindes selbst in Beckenendlage geboren wurde.
Diese „Wendemanöver“ kannst du selbst versuchen
Ein Kind in Schädellage auf natürlichem Wege zur Welt zu bringen ist weniger mit Risiken behaftet, als wenn es sich um eine Beckenendlage handelt. Daher ist sowohl den betroffenen Schwangeren als auch den geburtshilflichen Teams sehr daran gelegen, dass sich das Ungeborene vor seiner Geburt noch in Schädellage dreht.
Es gibt diverse Möglichkeiten, mit denen du selbst versuchen kannst, dein Kind ohne ärztliche Intervention zur Drehung zu „überreden“. Berate dich dafür auch mit deiner Hebamme. Du kannst auch mich gerne in meiner online Beratung dazu kontaktieren. Sämtliche Methoden sind jedoch ohne Erfolgsgarantie.
Folgendes kannst du versuchen:
Die Indische Brücke ist eine sanfte Yoga-Übung, für die du kein Vorwissen benötigst. Und so geht’s:Lege dich auf einer Matte auf den Rücken und stelle deine Beine etwa in Hüftbreite an. Während deine Arme entspannt neben dir liegen und du ruhig atmest, hebst du nun dein Becken in die Höhe. Halte es dort, atme ruhig weiter und setzte das Becken dann langsam wieder ab. Wenn dir das zu anstrengend ist, kannst du dir auch ein dickes Kissen so unter deinen Popo schieben, dass dein Becken einige Minute lang etwas höher liegt als dein Oberkörper. Manche Schwangere legen dabei auch die Unterschenkel auf einem Stuhl o.ä. ab. Nach maximal 10 bis 12 Minuten löst du diese Haltung wieder auf und stehst mit ein wenig Schwung über die Seite auf. Dadurch soll das Kind angeregt werden, sich zu drehen. Tut es das nicht, kannst du es einige Tage später mit der Indischen Brücke noch einmal versuchen.
Idealerweise sollte möglichst eine zweite Person bei dieser Übung zugegen sein. Wenn dir dabei schwindelig oder übel werden, beende sie bitte sofort.
Der Knie-Ellenbogen-Stand: Dabei gehst du in den Vierfüßlerstandund stützt dichauf deinen Unterarmen ab. Auch in dieser Haltung liegt dein Becken nun höher als dein Oberkörper. Bleibe maximal 10 Minuten in dieser Position. Auch sie soll den Popo des Babys aus dem mütterlichen Becken befreien, sodass sich das Kind besser drehen kann.
Moxibustion: Diese auch Moxen oder Moxa-Therapie genannte Anwendung hat ihren Ursprung in der traditionellen chinesischen Medizin. Dabei wird ein bestimmter Akupunktur-Punkt mithilfe eines in seiner unmittelbaren Nähe verbrannten Beifußstäbchens stimuliert. Im Falle einer Beckenendlage liegt dieser Punkt – der sogenannte Zhiyin-Punkt (Bl. 67) – an der Außenseite des kleinen Zehes der Schwangeren. Die Anwendung wird zwischen der 33. und 35. Schwangerschaftswoche am besten von einer in Moxibustion geübten Person möglichst zweimal täglich über mehrere Tage durchgeführt. Nach verschiedenen Studien regt sie das Baby nachweislich an, sich mehr zu bewegen und dabei möglichst auch zu drehen. Weil das in nicht wenigen Fällen auch gelingt, gilt die Moxibustion als erfolgreiche Methode.
Glöckchen-Trick: Noch geborgen in der Fruchtblase, nimmt das Babytrotzdem Geräusche von außen wahr. Diese frühe Hörfähigkeit will sich der Glöckchen-Trick zunutze machen. Dabei bringst du ein Glöckchen am unteren Ende deines Bauches zum klingen. Das soll das Kind neugierig machen und möglichst veranlassen, sich mit seinem Köpfchen in diese Richtung zu bewegen. Manche Schwangere tragen dafür ein Glöckchen an einer langen Schnur oder befestigen es mit einer Sicherheitsnadel am vorderen Hosenbund, um dem Kind „die Richtung zu weisen“.
Taschenlampen-Methode: Das Ungeborenekann in deinem Bauch nicht nur Geräusche wahrnehmen, sondern durch deine Bauchdecke auch Helligkeit von Dunkelheit unterscheiden. Deshalb kannst du nach dem gleichen Prinzip wie beim Glöckchen-Trick statt einer Geräuschquelle auch eine Lichtquelle einsetzen, beispielsweise eine eingeschaltete Taschenlampe. Damit kannst du über deinen Bauch leuchten und auf diese Weise versuchen, dein Baby in die Richtung zu locken, in die es sich drehen soll.
Was ist eine äußere Wendung der Beckenendlage?
Die Leitlinie der AWMF empfiehlt, Schwangeren mit einer unkomplizierten Einlings-Beckenendlage ab der 36. Schwangerschaftswoche eine sogenannte äußere Wendung anzubieten. Frage deine Ärztin/deinen Arzt danach, wenn du dieses Angebot nicht erhalten hast!
Die äußere Wendung wird in der Geburtsklinik durch eine erfahrene Ärztin bzw. einen erfahrenen Arzt meist in der 37. oder 38. Schwangerschaftswoche vorgenommen. Vorab erfolgt zunächst ein Vorgespräch, denn es muss ja geklärt werden, ob diese Intervention bei dir angewandt werden sollte. Und auch die Kindslage sowie die Fruchtwassermenge, die Lage der Plazenta und der Nabelschnurverlauf müssen per Ultraschall noch einmal überprüft werden.
Seit Jahrhunderten bekannt und seit Jahrzehnten etabliert, gilt die äußere Wendung heute als sanfte und sehr sichere Methode. Die Komplikationsrate bei der äußeren Wendung liegt bei unter ein Prozent. Trotzdem begeben sich die Kliniken dafür regelmäßig in erhöhte Kaiserschnittbereitschaft – für den Fall der Fälle. Das könnten beispielsweise eine vaginale Blutung oder ein problematisches CTG sein. Deshalb gehört zur Vorbereitung für dich auf die äußere Wendung auch eine Blutuntersuchung sowie ein Gespräch mit den Narkoseärzt*innen routinemäßig dazu.
Für das Wendungsverfahren selbst wird die Schwangere dann in einigen Kliniken kurzzeitig stationär aufgenommen, andere Kliniken planen den Wendungsversuch ambulant. Am Tag der äußeren Wendung gibt ein CTG vor und auch während des „Wendemanövers“ Aufschluss darüber, wie es dem Kind geht. Außerdem erhält die Schwangere je nach Klinik vorbeugend ein wehenhemmendes Mittel.
Wie erfolgt nun die äußere Wendung? Die Ärztin bzw. der Arzt wird das Ungeborene zunächst mit massageähnlichen Handbewegungen auf dem Bauch der Mutter stimulieren. Anschließend soll der Popo des Kindes aus dem mütterlichen Becken herausmobilisiert und sanft nach oben geschoben werden. Manchmal wird dabei zugleich das Köpfchen vorsichtig nach unten geleitet. Im Idealfall veranlasst diese Methode das Kind, einen Purzelbaum zu machen und sich in Schädellage zu drehen. Manche Babys lassen sich ganz leicht davon „überzeugen“. Manchmal kann sich die Prozedur für die Mutter auch sehr unangenehm anfühlen. Empfindet sie dabei starke Schmerzen oder muss zu starker Druck ausgeübt werden, so wird der Wendeversuch in der Regel abgebrochen.
Die Erfolgsquote der äußeren Wendung liegt in Deutschland je nach Klinik bei bis zu 70 %. Bei Erstgebärenden gelingt die Wendung seltener als bei Frauen, die schon ein Kind oder mehrere geboren haben. Es wird betroffenen Schwangeren empfohlen, für die äußere Wendung nach Möglichkeit ein spezialisiertes Geburtszentrum aufsuchen. Nach dem „Manöver“ folgt ein bis zu 60-minütiges Kontroll-CTG. Geht es Mutter und Kind gut, kann die Schwangere meist noch am selben Tag wieder nach Hause gehen. War die äußere Wendung nicht erfolgreich, so kann einige Tage später ein zweiter Versuch unternommen werden.
Ich will euch aber auch nicht vorenthalten, dass sich ein Ungeborenes selbst nach erfolgreicher äußerer Wendung in die Beckenendlage auch wieder zurückdrehen kann. Das kommt aber nur in drei bis vier Prozent der Fälle vor – und ist damit ebenso häufig wie die spontane Drehung des Kindes nach erfolglosem äußeren „Wendungsmanöver“.
Um das Baby nach der äußeren Wendung in der Schädellage zu halten ist es wichtig, dass das Köpfchen festen Bezug zum mütterlichen Becken findet. Das kannst du unterstützen, in dem du jetzt gezielt die Geburtsbewegungen Beckenkreisen und die tiefe Hocke übst. Das hilft dir bei der Geburt und unterstützt die richtige Geburtslage deines Babys.
Schau dir deshalb noch einmal die Video-Lektion zu den Geburtspositionen im Online-Geburtsvorbereitungskurs von Hebamme Katharina an. Wenn du nur wenig Zeit hast, dann findest du das auch im „Online-Crashkurs zur Vorbereitung auf die Geburt“ von Notdiensthebamme.
Wie wirkt sich Beckenendlage auf die Geburt aus?
Auch mit Beckenendlage ist eine Vaginalgeburt grundsätzlich möglich. Sie muss jedoch von einem sehr erfahrenen, gut qualifizierten Geburtshilfeteam mit viel Übung in Steißgeburten begleitet werden. In den letzten drei Jahrzehnten wurden jedoch in immer mehr Krankenhäusern Babys in Steißlage regelmäßig per geplanten Kaiserschnitt entbunden. Mit dieser Praxis ist entsprechend auch viel Erfahrung bei den Geburtshelfer*innen für vaginale Entbindungen von Beckenendlagen verlorengegangen.
Wenn auch dein Kind in einer Beckenendlage liegt und du es auf natürlichem Weg gebären möchtest, solltest du das möglichst in einer darauf spezialisierten Geburtsklinik tun. Stelle dich außerdem darauf ein: Vorab wirst du sehr eingehend untersucht werden. Schließlich muss sonnenklar sein, welche individuellen Voraussetzungen du für eine Vaginalgeburt mitbringst. Ebenfalls dazu gehört eine intensive medizinische Beratung. Dabei werden mit dir die jeweiligen Vor- und Nachteile einer vaginalen und operativen Geburt bei Beckenendlage besprochen. Denn die bestehenden Risiken müssen sorgfältig gegen den Nutzen abgewogen werden. Sollte die Gynäkologin/der Gynäkologe zu dem Schluss kommen, dass eine vaginale Geburt aus Beckenendlage zu viele Risiken für dich und/oder dein Kind birgt, wird dir zum geplanten Kaiserschnitt geraten. Nimm zu diesem Gespräch deinen Geburtsplan mit.
Außerdem solltest du wissen: Die ideale Geburtsposition bei einer Beckenendlage ist der Vierfüßlerstand. Denn das Zwerglein muss sich mit dem Popo voran genau so durch die Geburtswege winden wie ein Kind bei Schädellage mit dem Kopf voran. Ist der Popo geboren, hat das Köpfchen noch den gleichen Weg und dieselben Drehungen vor sich. Es rutscht nun in den engen Beckenring der Mutter und drückt dort auf die Nabelschnur. Wegen der Sauerstoffversorgung des Kindes muss es nun mit der vollständigen Geburt rasch vorangehen. Wenn du dich dabei im Vierfüßlerstand befindest, ist der Beckenraum weiter. Dadurch hat der Kopf und die Nabelschnur mehr Platz. Gleichzeitig ist die Sauerstoffversorgung für das Baby besser, als bei einer Geburt in Rückenlage. Frauen, die ihre Babys in der Rückenlage gebären, empfinden die Geburt häufig anstrengender und schmerzhafter. Das gilt besonders, wenn das Baby aus Beckenendlage geboren werden muss. Geburtshelfer*innen können mit speziellen Handgriffen die Geburt des Kopfes unterstützen, damit die Kopfgeburt des Babys nicht zu lange dauert. Außerdem schützt der Vierfüßler-Stand vor Dammrissen und Verletzungen im Vaginalbereich. Diese Geburtsposition schont den Beckenboden und bewahrt ihn vor langfristigen Schäden.
Einige wichtige Voraussetzungen für eine vaginale BEL Geburt:
• Die Schwangere wünscht sich diese Geburtsart.
• Es handelt sich nicht um eine Frühgeburt vor der 37. Schwangerschaftswoche.
• Die Schwangerschaft ist unauffällig verlaufen, Mutter und Kind sind wohlauf. Es gibt nichts, was gegen eine vaginale Geburt sprechen würde.
• Je nach Position der Beckenendlage trauen sich die Geburtshelfer*innen die Begleitung zu. Manchmal ist das auch nur bei der „reinen Steißlage“ oder der „vollkommenen Steiß-Fuß-Lage“ der Fall.
• Das Baby ist nicht zu schwer (über 4.000 Gramm), aber auch nicht zu leicht (unter 2.500 Gramm) für diese Entbindungsart in BEL.
• Das Becken der Frau ist ausreichend groß und steht in keinem Missverhältnis zum Kopfumfang des Kindes.
• Auch das Größenverhältnis von Babys Bauch- und Kopfumfang stimmt. Der Bauchumfang sollte nicht viel kleiner sein als der Kopfumfang.
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Autorenbox
Katharina Jeschke
Gründerin von elternundbaby.com und Hebamme
Als Geburtshausleiterin, Hebamme und Mutter unterstütze ich Frauen dabei ihre Herausforderung während, vor und nach der Schwangerschaft besser zu bewältigen.
Um noch mehr Frauen zu erreichen, startete ich elternundbaby.com. Ich freue mich darauf, dich hier begrüßen zu dürfen.